Jürgen Christian Findorff – Lebensdaten eines für unsere Region wichtigen Mannes
Beim Besuch des Findorff-Hauses in Iselersheim kommt bei vielen Besuchern unweigerlich die Frage auf: wer war dieser Mann, der u. a. Namensgeber für die örtliche Kirche und die Grundschule, für den Ort Findorf bei Gnarrenburg und für einen Bremer Stadtteil war.
Jürgen-Christian Findorff wurde am 22.02.1720 in Lauenburg an der Elbe als Sohn eines Tischlermeisters geboren. Nach erfolgreicher Tischlerlehre erhielt er in den folgenden Jahren mehrere Aufträge von der Hannoverschen Regierung. Durch eigene Studien eignete er sich Kenntnisse des Vermessungswesens, der Geometrie und der Mathematik an, die ihm bei seiner späteren Tätigkeit von Nutzen waren. Ab etwa 1753 wurde er von der Regierung in Hannover zu Kolonisationsarbeiten im Teufelsmoor herangezogen; seine Hauptaufgaben waren die Vermessung und Parzellierung der (ehemaligen) Moorgebiete. Später wurde er auch bei der Beilegung von Streitigkeiten zwischen den Geestbauern und den neuen Siedlern in den Moordörfern hinzugezogen. Aufgrund seiner fachlichen Qualifikationen und seiner Verdienste um die Besiedelung der ehemaligen Moorgebiete wurde ihm im Jahr 1771 von König Georg III. von Hannover der Titel eines Moorkommissars verliehen.
Die Kolonisation des „Ostenmoores“, eines Gebietes nördlich von Bremervörde, führte Findorff dann in den 1760er Jahren in unsere Region. Nach den Gründungen von Ostendorf und Mehedorf wurden ab 1780 die Siedlerstellen in Iselersheim und Neuendamm besetzt. Findorff hatte für sich selbst die nördlichste Anbaustelle in Mehedorf (Nummer 37) ausgesucht. Er selbst hat dort wohl nie gewohnt, hatte aber bestimmt, dass er auf dem zu Mehedorf gehörenden Iselersheimer Friedhof beigesetzt werden wollte. So geschah es dann auch nach seinem Tod am 31.07.1792. Sein Grab auf dem „alten“ Iselersheimer Friedhof befindet sich heute zwischen der nach ihm benannten und 1958 eingeweihten Kirche und dem Heimat-/Findorffhaus.
Weitere detaillierte Informationen zum Leben und Wirken Jürgen Christian Findorffs finden sich in der Dauerausstellung im Obergeschoss des Findorff-Hauses.